Foto: Matthias Rhomberg

e5-Zertifizierung: Lauterach erreicht erstmals die Königsklasse mit fünf „e“ für herausragende Projekte für den Klimaschutz

Beim diesjährigen e5-Event wurde nicht nur das 25-jährige Jubiläum des e5-Landesprogramms für energieeffiziente Gemeinden gefeiert – zehn von vorarlbergweit 51 e5-Gemeinden wurden für ihr besonderes Engagement und ihre energiepolitischen Aktivitäten von den Landesräten Daniel Zadra und Marco Tittler geehrt.

 

Dass die e5-Gemeinden die treibende Kraft hinter dem Klimaschutz sind und eine Schlüsselrolle für die Ziele der Energieautonomie spielen, stand am 11. Oktober im Festspielhaus Bregenz im Mittelpunkt. Dies beweisen die zahlreichen erfolgreich umgesetzten Maßnahmen und Projekte der e5-Städte und Gemeinden. Wichtige Themen für die Zukunft sind dabei eine klimaneutrale Verwaltung, energieeffiziente Mobilität oder der kontinuierliche Ausbau der erneuerbaren Energieträger.

 

Bestnote fünf „e“ in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz

Die Marktgemeinde Lauterach ist seit 2010 Mitglied beim e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden und engagiert sich zudem als Mitglied des regionalen Mobilitätsmanagement „plan b“, der Naturschutzinitiative „Fünf Gemeinden, ein Fluss“ sowie der Klimawandelanpassungs-Region (KLAR!) Hofsteig auch über die Gemeindegrenzen hinaus.

 

Seit dem letzten Audit im Jahr 2019 hat Lauterach einen großen Sprung nach vorne gemacht – und erstmals fünf „e“ sowie den Gold-Status des European Energy Award erreicht. In den vergangenen Jahren entstanden eine Vielzahl vorbildlicher Projekte mit Best-Practice Charakter, die landesweit und überregional Beachtung finden. Dazu zählen Projekte in den Bereichen Mobilität, naturnahes Bauen und Zentrumsentwicklung.

Zentrumsentwicklung für ein aktives Dorfleben

Sowohl Neubau und Sanierung der Sportanlage Ried und des Alten Vereinshaus erfolgten nach höchsten ökologischen und energetischen Standards. Im Sinne der Zentrumsentwicklung wurde ein großer Wert auf die Aktivierung des Dorflebens und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Freiflächen gelegt. Durch den Zukauf von Grundstücken konnte eine deutliche Standortaufwertung erreicht werden – die neue Parkanlage ist attraktiver Platz für Veranstaltungen und Aufenthalt für die Anwohner:innen zugleich – mit viel Begrünung, Biotop und Sitzgelegenheiten. Nicht zuletzt konnte mit der Initiative „Essbares Lauterach“ ein Ort für gemeinsame gärtnerische Aktivitäten geschaffen werden.

Foto: Daniela Rusch

Neue Mobilitätsdrehscheibe

Auch im Bereich Reduktion des motorisierten Verkehrs wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Als Meilenstein in mehrerlei Hinsicht gilt die neue barrierefreie Bahnhaltestelle Lauterach-Unterfeld – mit Radunterführung, 80 Radabstellplätzen, Fahrradboxen und Trinkbrunnen – aber kein Pkw-Parkplatz. Damit setzt die Gemeinde ein deutliches Zeichen für eine sanfte Mobilität. Mit der neuen Haltestelle haben nun auch die Bewohner:innen der neuen umliegenden Wohnsiedlungen eine Bahnanbindung.

Foto: Daniela Rusch

„Durch das motivierte Lauteracher e5-Team konnten wir in den letzten Jahren viele Maßnahmen und Projekte umsetzen und haben es geschafft, als 5e-Gemeinde ausgezeichnet zu werden. Es liegt in unserer Verantwortung, Lauterach zukunftsfähig zu gestalten, daher haben für uns der verantwortungsbewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen und aktiver Klimaschutz eine hohe Priorität. Wir sind weiterhin hochmotiviert und freuen uns über jeden Teilerfolg auf dem Weg zur Energieautonomie“, betont Bürgermeister Elmar Rhomberg.

Foto: Daniela Rusch

Vorarlberger e5-Gemeinden europaweit auf Erfolgskurs beim Klimaschutz

Beim diesjährigen e5-Audit konnten drei von zehn Gemeinden – neben Feldkirch auch Götzis und zum ersten Mal die Marktgemeinde Lauterach – die begehrte Höchstwertung mit „fünf e“ für sich beanspruchen. Aktuell besitzen insgesamt zwölf von insgesamt 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg den Status fünf „e“. Wolfurt, Mäder und Feldkirch führen die Bestenliste an.

 

Von der Königsklasse bis zu soliden 2 „e“ – welche der zehn zertifizierten Gemeinden hält wie viel „e“?

Die in diesem Jahr ausgezeichneten e5-Gemeinden haben sich in der vergangenen Umsetzungsperiode gemeinsam 37 „e“ erarbeitet: Andelsbuch erreicht bei der Erstzertifizierung auf Anhieb 3 „e“. Doren hat nun 3 „e“, Feldkirch und Götzis halten weiterhin die bestmögliche Wertung mit Gold-Status und 5 „e“. Kennelbach verbleibt mit 2 „e“. Lauterach reiht sich erstmals in die Riege der Goldstatus-Gemeinden mit 5 „e“ ein. Mittelberg hat 3 „e“, Rankweil und Thüringen haben 4 „e“ und Vandans

 

hält 3 „e“.

 

Die Audit-Bewertungen 2023

 

Gemeinde

 

Prozentpunkte*

Andelsbuch

3 e

53 %

Doren

3 e

59 %

Feldkirch

5 e

81 %

Götzis

5 e

79 %

Kennelbach

2 e

45 %

Lauterach

5 e

78 %

Mittelberg

3 e

50 %

Rankweil

4 e

72 %

Thüringen

4 e

65 %

Vandans

3 e

52 %

 

*Der durchschnittliche Umsetzungsgrad der sechs Wertungskategorien (Entwicklungs- und Raumplanung, Gebäude & Anlagen, interne Organisation, Kommunikation & Kooperation, Mobilität, Ver- & Entsorgung) in Prozent wird vereinfacht mit der „e“-Wertung dargestellt (von „e“ <25% bis „eeeee“ >75%)

Über das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden

Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden wurde im Jahr 1998 ins Leben gerufen. Aktuell stellen sich insgesamt 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg alle vier Jahre in einem Audit einer Kommission, wobei deren Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“. Im e5-Netzwerk profitieren die Gemeinden voneinander und leisten mit ihren Strategien und Maßnahmen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig Voraussetzungen und Möglichkeiten, die es der Bevölkerung erleichtern, selbst Energiesparmaßnahmen zu ergreifen.