Ehemaliger Chefinspektor Peter Freudlsperger


Auf Spurensuche

Bei den Schilderungen über sein Berufsleben geht Peter Freudlsperger förmlich das Herz über. Alles erscheint noch so nah, obwohl er mittlerweile mehr als 20 Jahre in Pension ist. Amtshandlungen, Tatorte und Begegnungen mit Täter:innen, Zeug:innen und Betroffenen tauchen in eindrücklichen Bildern wieder auf. Seine 40 Dienstjahre sind angereichert mit Kriminalgeschichten, wie sie Außenstehende aus TV-Sendungen und Büchern kennen. Dazu sollte man wissen, dass sich Peter Freudlsperger als Sprengstoffexperte einen Namen machte und die von ihm geleiteten Sonderkommissionen und Ermittlungsgruppen immer wieder die mediale und somit die öffentliche Aufmerksamkeit erlangt haben.

Johannes Schmidle im Gespräch mit Peter Freudlsperger.


Peter Freudlsperger, dessen Familie väterlicherseits Salzburger Wurzeln hat, wohnt in Lauterach.  Am Posten Lauterach – unter Kommandant Josef Marte – startete er als Absolvent der Gendarmerieschule in Feldkirch-Gisingen seine Beamtenlaufbahn. Sie vermittelt ihm Job-Sicherheit und hat einen krisenfesten Stellenwert. Noch schaut zur Schulzeit nichts danach aus, dass er Gendarm bzw. Polizist werden könnte. Auf Grund seiner technischen Begabung besucht er die vierjährige HTL- Fachschule für Maschinenbau in Bregenz, er absolviert den Präsenzdienst und entscheidet sich dann für die Gendarmerieschule.

 

40 Jahre hat er diesen Beruf ausgeübt. Man spürt es ihm förmlich an, dass er ihn mit Leib und Seele ausgeübt hat. Wichtig sei ihm immer seine neutrale Haltung gegenüber seiner „Kundschaft“ gewesen. Er war derjenige, der das Gesetz repräsentierte, dessen Aufgabe es war zu ermitteln, aber nicht zu verurteilen. Der Sprengstoffexperte erinnert sich auch an die 1990er Jahre, an die Hochphase der Briefbomben und der damit einhergehenden Hysterie. Im Gemeinderatswahlkampf 1995 schickte ein wahlwerbender Kandidat Bonbons an die Haushalte und löste Furcht und Schrecken aus, weil in den Kuverts eine Briefbombe vermutet wurde.


Mit der Pensionierung ließ der ehemals kurzgeschorene Polizist seine Haare wachsen. Die Frage, ob er ein Engagement bzw. eine tragende Rolle bei Passionsspielen bislang nicht öffentlich gemacht habe, verneint er. Peter Freudlsperger tüftelt gerne in seiner Kellerwerkstatt und gilt als Motorradfreak, der auch immer wieder handwerklich knifflige Sonderwünsche erfüllt. Der fünffache Familienvater, Großvater und Uropa, ist zudem ein großer Fan der Insel Elba.

Fotos: Reinhard Mohr