Dipl.-Ing. Bernd Doppler


Multitalent - ehemaliger Arbeitsinspektor - Sprengexperte, Pyrotechniker - U-Boot-Fahrer und Pilot


„Bissl a Hetz muss sein“ ist das Lebensmotto des Mannes, den Johannes Schmidle im Podcast Ineloso begrüßt. Bernd Doppler ist im Land ein sehr bekannter Mann und bezeichnet sich selbst als Step-by-step-Vorarlberger.

 

Man hört es noch heute –  dieses steirische Idiom in seiner Sprache. Bernd Doppler ist in Knittelfeld aufgewachsen. 1977 kommt der junge Diplomingenieur, der Kunststofftechnologie in Leoben studiert hatte, nach Vorarlberg. Seine Freunde prophezeiten ihm, er werde umgehend wieder ins Steirerland zurückkehren. Nein, er ist hiergeblieben, hat mit Frau und Sohn eine Familie gegründet und wurde später in Lauterach richtig sesshaft. Bernd Doppler gilt als Vernunfts- und als Gemütsmensch. Umschrieben mit den Worten: See, Jassen, Freunde, Menschen – und kein Heimweh. Zu erwähnen sind auch die Feuerschale und die 15 Sessel, die man auf dem von ihm so benannten BAUHOF, ein ihm gehörendes Grundstück, findet, wo sich Nachbarn zum gemütlichen Austausch treffen. Spontan und stressfrei.


Ereignisreiches Arbeitsleben

Besonders spannend wird`s, wenn der ehemalige Leiter des Arbeitsinspektorats Vorarlberg der Arbeitswelt von früher jene heute gegenüberstellt. Die Arbeit bzw. den Beruf zu genießen, sei weniger geworden, bedauert Doppler, dafür sei der Druck in der Arbeitswelt unvergleichlich höher geworden. Es wundere ihn nicht, dass die Menschen von der Viertage-Woche träumten, weil sie einem enormen Arbeitsdruck ausgesetzt seien. Dabei seien auch die Ansprüche der Menschen nicht zu vergessen. Der in den vergangenen Jahren gewachsene Reichtum koste Energie, Service und so viel Geld. Daraus entstehe eine zusätzliche Überlastung. Dieser Druck setze sich auf Zusammenleben in den Familien fort. Die zu frühe Trennung von den Eltern spürten auch Kleinkinder, die in der KITA abgestellt würden. Dafür stehen zwei Autos vor der Garage, gibt Bernd Doppler zu bedenken. 32 Jahre leitete er das Arbeitsinspektorat. Das Geheimrezept für seinen Job war, dass er sich nie einfach hinter Paragraphen versteckt habe.  Sein mediales Talent machte ihn in Anlehnung an die Vermittlungsfähigkeiten von Gerichtspsychiater Reinhard Haller zum „Haller der Technik“.


Lawinensprengpapst

Bernd Doppler kam auch zu päpstlichen Ehren – weil er weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus als Lawinensprengpapst gilt. Bernd Doppler gibt einen Einblick in die Lawinensprengungen aus automatischen Anlagen und aus Helikoptern. Hunderte Tonnen Sprengstoff würden während eines Winters in den Alpen zur Sprengung gebracht. Es sei Gas, das dabei freigesetzt werde und somit bleibe bei der Hitzeentwicklung kein befürchteter Restmüll zurück. Zudem ist er einer der Experten im Bereich Pyrotechnik. Er gründete die erste Feuerwerkerschule; diese zählt inzwischen über 2300 Absolventen. Die ganze Welt gab sich bei ihm dafür die Türklinke in die Hand. Andrè Heller erfand die musikalische Untermalung von Feuerwerken, Bernd Doppler tüftelte an der Umsetzung dieser Feuerwerkstechnologie in vor-digitalen Zeiten.

Die Lust am Leben

Die Dinge, die er unternimmt und wagt, umschreibt er mit „seiner Lust am Leben“. Dazu gehört auch der U-Boot-Führerschein. In die Kategorie „Herausforderung„ gehört für ihn der Bau eines weltweit zugelassenen U-Boots mit Karl Hartmann und Gerhard Ascherl, das ein Mehrjahresprojekt wurde. Eine der Probefahrten führte die Crew zum steirischen Toplitzsee, wo bekanntermaßen versenktes Nazigold vermutet wird. „Nichts gefunden“, gesteht Bernd Doppler auch mit Blick auf die mithörenden Finanzbehörden. Damit natürlich nicht genug: Bernd Doppler ist auch im Besitz eines Pilotenscheins für Motorsegler. Mit seinen WIFI Kursen (Linz, Innsbruck, Hohenems und Dornbirn) ist Bernd Doppler der dienstälteste Vortragende. Seine Kurse sind für die Bereiche Staplerfahren, Pyrotechnik, allgemeine Sprengarbeiten, Lawinensprengarbeiten, Chlorgas und Ladungssicherheit für Gefahrgut. Dass sich dadurch sein Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen Österreichs hinaus ausgedehnt hat, muss eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden.